Ich bin jetzt da – Ein Brief an mein inneres Kind

24.06.2025

Mein inneres Kind.

Du hast so lange gesucht.

Nach jemandem, der dich hält – ohne dich zu benutzen.
Der dich sieht – ohne dich zu bewerten.
Der bleibt – auch wenn du nicht funktionierst.

Du hast dich krumm gemacht.
Du hast dich klein gemacht.
Du hast alles gegeben.
Und nichts behalten.

Aber jetzt bin ich da.
Ich.
Dein heutiges Ich.
Deine innere Stimme.
Deine Verbündete.

Ich sehe dich.
Ich höre dich.
Ich glaube dir.
Ich halte dich.

Du bist nicht mehr allein.
Du musst dich nicht mehr anpassen.
Du musst nicht stark sein, um geliebt zu werden.

Wir sind verbunden.
Und ich geh nicht mehr weg.

Lange Zeit warst du für mich ein Schatten – eine ferne Erinnerung, ein vager Schmerz in der Brust. Ich habe funktioniert, wie man das so sagt. Aber du warst da. Immer.
In der Erschöpfung nach einem Streit. In der Angst, wieder zu viel zu sein. In dem Moment, wenn Nähe etwas Bedrohliches wurde.
Ich habe dich oft überhört, übergangen, weggedrückt – weil ich dachte, du störst.
Aber du hast nur gerufen: "Sieh mich."

Und heute?
Heute antworte ich.

Ich bin nicht mehr das Kind, das sich anpassen muss.
Ich bin die Erwachsene, die bleiben kann.
Ich bin die, die dich schützt – mit Worten, mit Grenzen, mit Klarheit.
Nicht weil du schwach bist. Sondern weil du es wert bist.

Deine Tränen dürfen fließen.
Deine Wut darf sein.
Deine Trauer darf Raum bekommen.

Und auch deine Hoffnung.
Denn sie ist nie gestorben.

Du hast überlebt.
Du warst klug.
Du hast getan, was nötig war.

Und ich danke dir.
Für dein Durchhalten. Für deine Stärke. Für dein Dasein.

Jetzt darfst du dich ausruhen.
Jetzt darfst du spielen.
Jetzt darfst du einfach sein.

Und ich bin da.
Nicht für einen Moment.
Sondern für immer.

Dieser Beitrag ist Teil der Wegmarke: ✨ Meta & Rückschau
zum Weiterlesen hier →  Das Familiensystem, das sich gegen mich stellte, als ich unbequem wurde