Well prepared – und jetzt? Die Pubertät gemeinsam meistern
Hast du auch "Oje, ich wachse!" gelesen und dich gefragt, wie du die vor der Tür stehende Pubertät deiner Kinder begleiten kannst? Ich jedenfalls habe das damals getan – und aus meiner Perspektive, die Pubertät schon lange hinter sich hat, macht es Sinn, die Herausforderungen dieser Phase als eine Art "pubertäre Schübe" zu sehen. Ganz ähnlich den berühmten "Entwicklungssprüngen" aus dem Babyalter.
Damals, als ich selbst in der Pubertät war, fühlte sich alles oft wie ein Sturm an: das Auf und Ab der Gefühle, der plötzliche Wunsch nach Nähe, aber auch nach Abgrenzung, das Durcheinander im Kopf und die Veränderungen im Körper. Heute sehe ich diese Phasen klarer – als natürliche, manchmal wilde, aber immer notwendige Wachstumsschübe.
Das Prinzip dahinter:
Wie bei den Babys, die mit "Oje, ich wachse!" durch verschiedene Sprünge gehen, erleben Jugendliche hormonelle Wachstumsschübe, emotionale Unruhen und innere Krisen. Das ist kein Problem, das "repariert" werden muss, sondern eine Entwicklungsphase, die wir als Eltern mit Geduld begleiten können.
Hier ein kleiner Überblick, was so typisch auf dich und deine Kinder zukommt – und wie du sie dabei unterstützen kannst:
1. Frühe Pubertät (ca. 9–12 Jahre)
Da beginnt es mit den ersten körperlichen Veränderungen – Brustwachstum, Achselgeruch, Hoden wachsen. Dazu kommen plötzlich Müdigkeit und Heißhunger, die Stimmung schwankt zwischen Kuscheln und Trotz. Die Kinder fangen an, Fragen zu stellen wie "Wer bin ich eigentlich?"
Wichtig ist hier vor allem Rückhalt und gesunde Ernährung, damit der Blutzucker stabil bleibt – und niemals eine Bewertung des Körpers, denn das Selbstbild ist jetzt sehr zerbrechlich.
2. Pubertärer Wachstumsschub (ca. 11–14 Jahre)
Plötzlich schießen sie förmlich in die Höhe – bis zu 10 Zentimeter pro Jahr! Der Hunger wird riesig, und sie brauchen viel Schlaf. Konzentrationsprobleme und Reizbarkeit können zunehmen. Stimmungsschwankungen und Selbstbild-Krisen machen den Alltag herausfordernd.
Hier solltest du auf eiweißreiche Kost und Mineralien wie Zink und Magnesium achten, viel Schlaf ermöglichen und vor allem viel Verständnis für die emotionalen Schwankungen mitbringen.
3. Hormonchaos & Identitätsfindung (ca. 13–16 Jahre)
Jetzt zeigt sich die Pubertät oft von ihrer ungemütlichen Seite: Akne, Rückzug oder das Bedürfnis nach extremer Selbstdarstellung. Erste Partnerschaften, Sexualität, das Ausloten von Grenzen gehören dazu. Mädchen erleben Zykluschaos, Jungen heftige Testosteron-Wellen.
Eine Ernährung, die Haut und Hormone unterstützt, zyklusfreundliche Snacks und eine Struktur im Alltag helfen, die wilden Zeiten etwas zu glätten.
4. Späte Pubertät (ca. 16–18 Jahre)
Das Denken wird reifer, die Frage "Was will ich wirklich?" wird drängender. Berufswahl, Selbstständigkeit und Autonomie rücken in den Vordergrund. Der Körper nähert sich dem Erwachsenenstatus, Impulskontrolle verbessert sich, ist aber noch nicht stabil.
Hier brauchst du vor allem Unterstützung bei Selbstorganisation, eine Ernährung, die Energie liefert, und eine gute Balance zwischen Freiheit und Verlässlichkeit.
Mein Fazit nach all den Jahren:
Auch die Pubertät verläuft in Wellen, die du wie Mini-Sprünge begleiten kannst – mit dem gleichen Prinzip wie bei "Oje, ich wachse" damals: Verstehen, dass es eine Entwicklungsphase ist. Geduldig begleiten, nicht reparieren wollen. Einen Rahmen schaffen, ohne zu kontrollieren. Ressourcen bereitstellen – sei es gutes Essen, Ruhe oder das offene Gespräch.
Wenn du dir das bewusst machst, kannst du deinem Kind in dieser wilden Zeit wirklich helfen, ohne selbst den Kopf zu verlieren. Denn am Ende wächst man gemeinsam – Schritt für Schritt.
Dieser Beitrag ist Teil der Wegmarke [Mutterschaft, zwischen Liebe, Last & Lebenskraft]
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